Glutathion, ein Tripeptid, ist – laut Forschern – der Schlüsselstoff des gesunden menschlichen Immunsystems. Schlussendlich ist Glutathion an fast allen körpereigenen Schutz- sowie Heilprozessen beteiligt und spielt auch eine wesentliche Rolle, wenn der Körper entgiftet wird und schädliche Stoffe (beispielsweise Schwermetalle) aus dem Körper transportiert werden.
Weist der Organismus zu wenig Glutathion auf, können chronische Erkrankungen wie etwa Diabetes, Krebs, Demenz, Rheuma oder Morbus Crohn auftreten. Selbst Pilzerkrankungen und Infektionskrankheiten (beispielsweise Borreliose) haben sodann eine höhere Wahrscheinlichkeit in den Organismus einzudringen.
Glutathion ist auch ein Anti-Aging-Stoff
Heute gilt Glutathion als wohl eines der stärksten Antioxidantien und sorgt dafür, dass freie Radikale fast mühelos ausgeschaltet werden. Somit treten DNA-Reparatur-Prozesse ein, sodass Glutathion mit Sicherheit zu jenen Stoffen gehört, die äußerst wirksam im Kampf gegen das Altern sind. Glutathion zählt zu Recht als eine wunderbare Anti-Aging-Waffe. Doch auch wenn die Forscher und Mediziner die Meinung vertreten, dass Glutathion eines der stärksten und effektivsten Substanzen im Körper ist, ist man dennoch nicht ganz einig, wie der eigene Glutathion-Spiegel erhöht werden kann. So vertritt Friedrich Reuss, Chemiker, etwa die Meinung, dass eine Einnahme von reduziertem Glutathion äußerst hilfreich sein kann.
Glutathion ist auch als Nahrungsergänzung bekannt
Besteht ein schlechter antioxidativer Status, empfehlen Mediziner Glutathion als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Jedoch sind nicht alle Mediziner der Meinung, dass hier tatsächlich ein positiver Effekt erzielt wird. Oftmals wird die Meinung vertreten, dass Glutathion als sogenanntes Eiweißmolekül in seine Bestandteile zersetzt wird (also Cystein in Glycin und Aminosäure in Glutaminsäure), bevor der Körper diese aufnehmen kann.
Die Resorption im Darm
Jedoch zeigen heutige Erkenntnisse, dass die Resorption von Glutathion über das Glutamyl-Cystein sowie Depeptid erfolgt. Da im Darm eine labile Bindung zum Glycin gegeben ist, kann das stabile Glutamyl-Cystein entstehen. Jenes wird danach als Depeptid effektiv resorbiert und in weiterer Folge von den körpereigenen Zellen aufgenommen.
Die intrazelluläre Re-Synthese
Es ist bekannt, dass die Glutathion-Synthese ausschließlich intrazellulär stattfindet. Das bedeutet, dass die Resynthese zum Glutathion vollständig und unter Verbrauch des verfügbaren Glycins vonstattengeht. Somit verbleibt das resynthetisierte Glutathion im Intrazellulärraum, da der Körper über einen äußerst effizienten Mechanismus verfügt, mit welchem er die Zellen um einen Faktor, der eine rund 1000 höhere Glutathion-Konzentration aufweist, aufrecht erhalten kann. Jener Mechanismus ist vor allem biochemisch von großer Bedeutung, da der Körper Glutathion – im eigentlichen Sinn – nur im Intrazellulärraum benötigt. Aus diesem Grund gehen Forscher auch von einer gewebeübergreifenden Glutathion-Versorgung aus. Jene erfolgt aber nicht nur durch die Abgabe von intaktem Glutathion, sondern auch über die Abgabe der drei Aminosäuren im Plasma und auch über die Abgabe als Depeptid Glu-Cys.
Die Glutathion-Versorgung im menschlichen Gehirn
Zum heutigen Standpunkt wird die Theorie vertreten, dass das Lebergewebe, das äußerst glutathionreich ist, das menschliche Gehirn mit Glutathion versorgt. Auch wenn jene These noch nicht zu 100 Prozent bewiesen wurde, sind die derzeit vorliegenden Befunde eindeutig.
Des Weiteren hat der ernährungsphysiologische Nutzen von Glutathion verschiedene Dimensionen:
- Glutathion ist ein viel wirksameres Antioxidans wie etwa das Vitamin C, das Vitamin E oder auch Q10. Dies daher, da es ein theoretisches RedOx-Potenzial von etwa 0,32 Millivolt aufweist.
- Der Körperbestand eines gesunden Menschen weist rund 4 bis 10 Gramm Glutathion auf. Jener Wert gilt als „RedOx-Puffer“ und ist daher wichtiger als die Vitamine C und E sowie Q10 – zusammen!
- Heute gilt Glutathion als wichtiger Speicher für Cystein, das nur in sehr geringer Menge im menschlichen Körper vorhanden ist. Somit gilt Glutathion auch für die rasche Synthese von Immunproteinen, welche Cystein beinhalten.
- Bei vielen enzymatischen Vorgängen verfügt Glutathion über eine Regelfunktion. So etwa bei Reaktionen, welche auch für die Krebsprophylaxe zuständig sind. So etwa beim Methylglyoxal-Abbau, welches von Krebszellen gebildet wird und in hohem Maße toxisch ist. Bei durch Glutathion verzögertem Abbau kann der Tod der präformierten Krebszellen herbeigeführt werden. Aus diesem Grund wird auch immer wieder danach geforscht, ob Glutathion die tatsächliche Schlüsselsubstanz ist, damit Krebszellen besiegt werden können.
Vitamin C und Glutathion – die perfekte Mischung
Damit der antioxidative Status schnell in eine Normalität gezwungen werden kann, müssen recht hohe Zufuhren von Glutathion sowie Vitamin C erfolgen. Dabei ist es etwa kein Nachteil für den Menschen, wenn die Hauptmenge von Glutathion wieder abgebaut wird. Schlussendlich liegt der entscheidende Nutzen darin, dass eine Negativierung des sogenannten RedOx-Potentials schon eingetreten ist, und somit das reduzierte Glutathion den menschlichen Körper erreicht hat. Ein ähnliches Bild tritt auch bei sehr großen Mengen von Vitamin C ein. Auch hier wird es in reduzierter Form ausgeschieden.