In den vergangenen Jahren haben sich die Unverträglichkeitsreaktionen auf Lebensmittel gehäuft, wobei die Fruktoseintoleranz zu den bekanntesten gehört.
Der Körper kann hierbei Fruktose nicht mehr verarbeiten. Je nachdem, wie stark ausgeprägt die Unverträglichkeit ist, verringern sich die Lebensmittel, die noch auf dem Speisezettel stehen dürfen. Doch ein Vitaminmangel kann vermieden werden, da bei einer vererbten Fruktoseintoleranz nicht komplett auf den Fruchtzucker verzichtet werden muss. Wer eine Fruktoseunverträglichkeit vermutet, sollte diesen Verdacht von einem Arzt überprüfen lassen, denn dieser kann feststellen, bis zu welcher Grenze Fruktose vertragen wird. Zudem kann er hinsichtlich der zukünftigen Ernährung beraten.
Wie erfolgt der Nachweis einer Fruktoseunverträglichkeit?
Eine Unverträglichkeit kann mit einem Wasserstoffatemtest festgestellt werden. Vergären Darmbakterien die Fruktose, entsteht Wasserstoff. Der Test wird nach einer Nahrungskarenz (vollständiger oder teilweiser Verzicht auf Nahrungsaufnahme) von 12 Stunden durchgeführt. Hierfür trinkt der Patient Testlösungen, in denen Fruktose enthalten ist. Anschließend pustet er in ein Atemtestgerät. Wenn Fruktose zu Wasserstoff oder anderen Gasen vergärt, schlägt das Gerät an. Es gibt jedoch ebenso die so genannten Non-Responder. Diese leiden zwar unter den Symptomen, beim Atemtest findet sich allerdings kein Wasserstoff. In diesem Fall zeigt der Befund fälschlicherweise negativ an. Bestätigt der Wasserstoffatemtest die Fruktoseunverträglichkeit, muss vorübergehend gänzlich auf Fruchtzucker verzichtet und anschließend die Menge an Fruktose schrittweise erhöht werden. Dies dient dem Ziel, herauszufinden, wo die individuelle Grenze für Fruktose liegt, da dies zwischen den Betroffenen variieren kann.
Ein Vitaminmangel kann vermieden werden
Wer unter eine Fruktoseunverträglichkeit leidet, muss seine Ernährung umstellen und sehr bewusst essen, um starke Schmerzen nach dem Essen zu vermeiden. Hierbei gilt es, insbesondere auf fruchtzuckergesüßte Nahrungsmittel und Getränke zu verzichten. Die Fruchtzuckermenge, die ohne Schmerzen einhergeht, sollte möglichst in der Form von fruktosearmen Obst- und Gemüsesorten verzehrt werden, denn auf diese Weise kann ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen verhindert werden. Es ist empfehlenswert, mehrere kleine Portionen Obst über den Tag verteilt aufzunehmen. Zudem sollte die Auswahl sehr bewusst erfolgen, da es bei Früchten in Bezug auf den Fruchtzuckergehalt große Unterschiede gibt. Bei Trockenobst beispielsweise ist dieser recht hoch. Es sollte daher gemieden werden. Zudem ist es von Vorteil, wenn das Obst in der Kombination mit genügend Fett und Eiweiß verzehrt wird, beispielsweise mit Joghurt oder Quark, denn dies verlangsamt die Aufnahme der Fruktose.
Verschiedener Gehalt an Fruktose in den Lebensmitteln
In jeweils 100 Gramm Papaya, Avocado, Aprikose sowie Zucker- und Honigmelone sind weniger als ein Gramm Fruktose enthalten. In je 100 Gramm Pfirsich, Brombeere, Mandarine, Nektarine, Himbeeren, Pflaumen, Erdbeeren, Ananas, Grapefruit, Orange, Banane, Wassermelone und Johannisbeere stecken ein bis vier Gramm Fruchtzucker. Etwas höher liegt der Gehalt in der Stachel- und Heidelbeere, Sauerkirsche, Kiwi und im Apfel. Die Süßkirsche, Weintraube und Birne hingegen enthalten noch mehr Fruchtzucker.
Süßungsmittel Sorbit
Der Zuckeralkohol Sorbit, bei dem es sich um ein natürliches Abbauprodukt des Fruchtzuckers handelt, kommt in den heimischen Früchten vor. Er wird jedoch ebenso künstlich hergestellt. Den Lebensmitteln wird der Stoff zudem als Süßungs- und ebenso Feuchthaltemittel zugesetzt. Auch diesen Zusatzstoff sollten Betroffene sparsam einsetzen, da der Fruktosetransport blockiert wird. Wenn das Süßungsmittel nicht im Dünndarm aufgenommen wird, gelangt er in den Dickdarm, wo er vergärt wird. Dies führt zu Blähungen. Zu beachten ist, dass sich Sorbit auch in Bonbons und Kaugummis sowie in relativ hohen Mengen auch in Birnen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsichen findet. In Äpfeln ist ebenso etwas Sorbit enthalten.
Vorsicht: Die vererbte Fruktoseintoleranz kann lebensgefährliche Folgen haben
Wer unter einer hereditären Fruktoseintoleranz (vererbte Krankheit) leidet, sollte komplett auf Fruktose verzichten. Diese seltene, angeborene Stoffwechselkrankheit betrifft ungefähr 0,1 Prozent der Bevölkerung (80.000 Menschen). Fruktose-1-Phosphat reichert sich aufgrund eines Enzymdefekts in der Darmwand, Leber und den Nieren an. Dabei wird deren Funktion stark geschädigt, woraus zum Teil lebensgefährliche Folgen resultieren. Bereits, wenn die betroffenen Säuglinge erstmalig Kontakt mit Fruktose haben, treten Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf.