Amalgam für Zahnfüllungen ist ein plastisch verformbares Gemisch aus pulverförmigem Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber. Der Quecksilberanteil beträgt etwa 50%. Nach dem Vermischen der Bestandteile härtet das Amalgam innerhalb von drei bis fünf Minuten aus.
Bei diesem Vorgang verbinden sich das Silber und das freie Quecksilber, das Quecksilber ist jetzt fest gebunden. ImBereich der Kauflächen kann es zu einem geringen Abrieb der ausgehärteten Masse kommen, ebenso beim Legen, Polieren und Erneuern von Amalgamfüllungen. Dann ist die Quecksilberbelastung kurzzeitig erhöht.
Amalgam bietet in einigen Anwendungsgebieten und in der Verarbeitung deutliche Vorteile gegenüber anderen Füllstoffen: Es ist kostengünstig und schnell zu verarbeiten. Es lässt sich leicht verarbeiten und passt sich gut dem Zahn an. Es ist beständig gegen Druck, Bruch, Abrieb und Korrosion. Zahnschmelz und Amalgam reagieren ähnlich in Bezug auf die Temperatur-Ausdehnung. Deshalb sind die Füllungen sind sehr lange haltbar. Gegenüber anderen Füllmaterialien hat Amalgam die folgenden Nachteile: Wegen seiner dunklen Färbung ist es besonders im Bereich der vorderen Zähne ästhetisch unbefriedigend. Der Zahn kann sich verfärben. Wenn sich Zwischenräume zwischen Füllung und Zahn bilden, besteht die Gefahr, dass sich unbemerkt Karies ausbreitet. Gelegentlich entsteht ein metallischer Geschmack im Mund. Allergische Reaktionen und Vergiftungen sind möglich. Es muss eine Unterfüllung angelegt werden. Bei der Verarbeitung wird die Umwelt belastet (diese Gefahr ist inzwischen wegen der gesetzlich geforderten Amalgamabscheider in Zahnarztpraxen stark vermindert) Amalgam kann nicht bei jedem Zahndefekt eingesetzt werden. In den folgenden Fällen sollte der Zahnarzt alternative Materialien für die Füllungen verwenden: Bei Wurzelfüllungen wäre ein direkter Kontakt des quecksilberhaltigen Materials mit dem Knochen möglich. Dieser ist unerwünscht. Wenn bei Aufbaufüllungen verschiedene Metalle unter der Krone aufeinanderträfen, könnten durch Elektrolyse Quecksilberionen aus dem Amalgam herausgelöst werden. Bei kleinen, oberflächlichen Läsionen, die sich nur auf den Zahnschmelz beschränken, sind Kunststofffüllungen sinnvoller. Dabei wird die gesunde Zahnsubstanz besser geschont.