Bei der alkalischen Phosphatase handelt es sich um ein Enzym, das vor allem im Dünndarm, in der Leber, in den Knochen und in der Plazenta (Mutterkuchen) zu finden ist. Es ist an der Regelung des Energiestoffwechsels in den Körperzellen beteiligt. Als Knochen- und Leberenzym ist die alkalische Phosphatase u. a. auch ein Indikator für Stoffwechselerkrankungen.
Normale Erwartungswerte für die alkalische Phosphatase
Das Spektrum der „zulässigen“ Werte ist beim erwachsenen Menschen recht breit angelegt. Der Normalbereich liegt hier zwischen 38 und 126 „Units“ pro Liter Blut, so hatdas die Deutsche Gesellschaft für klinische Chemie festgelegt. In der anderen gebräuchlichen Maßeinheit entspricht dies dem Bereich 0,64 bis 2,1 µkat pro Liter. Das Messergebnis hängt allerdings sehr vom verwendeten Analysegerät ab. In Arztpraxen und Apotheken werden oft Geräte von Reflotron verwendet, bei denen dann bei Frauen Werte unter 240 Units (kleiner als 4 µkat/l) und bei Männern unter 270 Units (kleiner als 4,5 µkat/l) als normal angesehen werden. Dort, wo die Messung stattfindet, bittet man also gleich um eine Interpretation des Ergebnisses.
Was steckt hinter einem zu hohen Wert?
Wenn der Wert der alkalischen Phosphatase deutlich über der Norm liegt, kann dies an den folgenden Ursachen liegen:
- Direkt nach dem Essen ist der Wert stets etwas erhöht.
- Ein zu hoher, regelmäßiger Alkoholkonsum treibt den Wert nach oben.
- Es könnte eine Erkrankung der Leber oder der Gallenwege vorliegen.
- Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird durch einen hohen Wert angezeigt.
- Colitis ulzerosa ist eine Entzündung der Darmschleimhaut im Dickdarm, sie verursacht ebenfalls erhöhte Werte.
- Ein Mangel von Vitamin D kann einen hohen Wert der alkalischen Phosphatase auslösen.
Kinder in der Wachstumsphase und schwangere Frauen haben ebenfalls etwas erhöhte Werte. Neben der schon erwähnten Leberentzündung sind es auch Knochenbrüche oder manche Krebserkrankung, die zu höheren Werten führt. Darüber hinaus kommen als Ursache auch noch infrage: eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Nierenschwäche.
Aber auch Medikamente bzw. deren Wirkstoffe wie z.B. Östrogene, Phenothiazine, Methyltestosteron, Blutdruckmittel oder Antiepileptika beeinflussen die Konzentration der alkalischen Phosphatase im Blut. Ein erhöhter Wert ist auf jeden Fall ernst zu nehmen, die Ursache sollte unbedingt durch einen Arzt abgeklärt werden.
Zu niedrige Werte der alkalischen Phosphatase
Diese eher selten vorkommende Situation kann diese Ursachen haben:
- eine genetische Disposition,
- eine Schilddrüsenunterfunktion,
- Blutarmut (Anämie),
- Zinkmangel,
- allgemeine Unterernährung,
- eine Strahlenkrankheit oder
- Medikamente wie z. B. Östrogen-Androgen-Kombinationen oder Clofibrate.