Dass Schadstoffe, die sich sowohl in der Luft als auch dem Wasser und der sonstigen Umwelt befinden, verantwortlich für Erkrankungen sein können, wusste schon Hippokrates.
Doch zu der Erkenntnis des griechischen Gelehrten gesellt sich heute neben den in der Natur vorkommenden Schadstoffen, wie etwa Schimmelpilzgiften, eine ganze Palette weiterer Indikatoren. Dazu zählen neben den Abgasen der Industrie und Kraftfahrzeuge auch Pflanzenschutzmittel, die sich in Obst und Gemüse ablagern, Zigarettenrauch und Schwermetalle.
Mit Blick auf diese Umstände wird es immer wichtiger, die natürliche Entgiftungsfunktion des Organismus zu unterstützen. Möglich ist dies etwa mit Hilfe der Biosubstanz Glutathion. In diesem Beitrag haben wir für Sie zusammengefasst, welche wichtigen Funktionen die Biosubstanz dabei spielt, den Körper von Schadstoffen zu befreien und wie Sie Ihrem Körper zusätzlich Glutathion zuführen können.
Glutathion wird als lebenswichtige Verbindung vom Körper selbst produziert. Es kann zudem über die Nahrung zusätzlich zugeführt werden. Das schwefelhaltige Cystein zählt als wichtigster Bestandteil zu den drei Aminosäuren, die gemeinsam die Biosubstanz Glutathion bilden.
Die Funktionen von Glutathion im Organismus:
- Glutathion schützt für freien Radikalen.
- Es unterstützt die Immunabwehr.
- Die Biosubstanz beseitigt Schadstoffe.
- Es wirkt unterstützend in der Synthese von Gewebshormonen.
Glutathionperoxidase sind glutathionabhängige Enzyme, welche die Aufgabe haben, die sogenannten freien Radikalen, also aggressive Sauerstoffmoleküle, im Organismus abzubauen. Damit diese Aufgabe erfüllt werden kann, ist die ausreichende Glutathionversorgung im Körper jedoch eine Voraussetzung. Zudem spielt Glutathion eine wichtige Rolle in der Entgiftung des Körpers, bei der Schwermetalle entfernt werden. Zu Ihnen zählt neben Cadmium und Blei auch Quecksilber, die besonders durch Industrieabfälle in die Natur und somit in den Nahrungskreislauf gelangen. Insbesondere Innereien und Fisch sind daher nicht selten hochgradig mit Schwermetallen belastet. Diese Schwermetalle kann der menschliche Körper in diesen Mengen nur schwer abbauen. Glutathion kann diesen Vorgang unterstützen, denn im Körper bindet die Biosubstanz die schädlichen Stoffe an sich, so dass diese ausgeschieden werden können.
Das Grundprinzip des Ausscheidungsprozesses des menschlichen Körpers ist relativ einfach: Die Leber fungiert unter anderem als „Mülldeponie“ des Körpers. Über sie werden Giftstoffe gesammelt, gelagert, eliminiert und zu guter Letzt ausgeschieden. Damit dieser Prozess jedoch in Gang kommt, müssen Giftstoffe zunächst in Formen überführt werden, die ausscheidungsfähig sind. Dies gilt besonders für Stoffe, die nur bedingt wasserlöslich sind. Um dies zu gewährleisten, werden diese schädlichen Stoffe an gut lösliche Trägerstoffe gekoppelt. Hierfür eignet sich neben verschiedenen Aminosäuren auch Glutathion.
Glutathion spielt zudem insbesondere im Bezug auf Schimmelpilz-Entgiftungen eine große Rolle. Diese greifen nicht nur die Leber an, sondern zählen allgemein zu den besonders krebserregenden natürlichen Substanzen. Sie können insbesondere in Nüssen und Getreide auftreten. Schädliche Abbauprodukte, die dem Körper beispielsweise auch mit Medikamenten zugeführt werden, können ebenfalls mit Hilfe von Glutathion aus dem Körper entfernt werden.
Der Bedarf an Glutathion kann erhöht sein wenn:
- regelmäßig Medikamente eingenommen werden müssen (etwa Paracetamol, Mittel gegen Bluthochdruck, Chemotherapeutika oder Psychopharmaka).
- der Körper durch Schimmelpilze belastet wird.
- die Schwermetallbelastung ungewöhnlich hoch ist.
- Alkohol oder Nikotin in besonderem Maße zu sich genommen wird.
Treten mehrere Faktoren zur gleichen Zeit auf, potenziert sich die Schadwirkung zusätzlich. So kann die Kombination aus Paracetamol und Alkohol besonders schädlich für den Organismus sein. Circa 100 bis 150 mg Glutathion werden täglich mit der Nahrung zugeführt. Experten raten im Falle einer besonders hohen Umweltbelastung jedoch zu etwa 250 mg Glutathion, die in Form von nahrungsergänzenden Mitteln zu sich genommen werden können.
Ob Glutathion als Bestandteil der Nahrung tatsächlich ins Blut gelangt ist noch nicht hinreichend geklärt. Möglich wäre auch, dass es bereits im Verdauungstrakt zerlegt und weiterverwertet wird. Trotzdem wird von vielen Versandfirmen mittlerweile eine Palette an glutathionhaltigen Präparaten angeboten. Hier liegen die Tagestherapiekosten bei etwa 0,50 bis 1 Euro. Studien über die Wirksamkeit dieser Produkte sind jedoch bisher nicht bekannt.
Alternativ können Sie zudem auf verschienene Substanzen zurückgreifen, welche die Glutathionsynthese des Organismus reizen. Normalerweise gegen Husten eingesetzt wirkt auch die Substanz Acetylcystein nachweislich förderlich. Wird dieser Wirkstoff eingenommen, kann beispielsweise eine erhöhte Glutathionproduktion nachgewiesen werden. Hierzu werden in aller Regel circa 600 mg Acetylcystein empfohlen. Erhältlich ist das Präparat sowohl in der Apotheke als auch im Versandhandel. Mit etwa 35 Cent liegen die Tagestherapiekosten hier deutlich unterhalb derer der glutathionhaltigen Präparate.
Die Universität Texas wies zudem nach, dass der Griff zur Tablette nicht zwingend notwendig ist: 1996 fanden Forscher heraus, dass insbesondere Knoblauch die Glutathion-S-Transferase anregt.
Gleiches gilt für Kohlgewächse: Auch sie können die Menge des zur Entgiftung wichtigen Enzyms deutlich erhöhen. Dies konnten im Jahr 1992 Forscher der John Hopkins Universität nachweisen. Hier bekommt demnach das Wissen des Hippokrates wieder einmal neuen Glanz, denn schon er stellte fest: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein.“
Kurz zusammengefasst die Aufgaben und Funktionen von Glutathion im menschlichen Organismus:
- Glutathion erfüllt eine wichtige Aufgabe zur Entgiftung des Körpers durch die Leber.
- Damit Enzyme die Schadstoffe im Körper abbauen können, wird Glutathion benötigt.
- Glutathion wird vom Körper selbst produziert. Dieser Prozess kann begünstigt werden.
- Verschiedene Kohl- und Zwiebelgewächse enthalten besonders viel Glutathion.
- Um die Wirkung des Glutathion, das mit diesen Pflanzen zu sich genommen wird, zu steigern, eignet sich insbesondere die Substanz Acetylcystein, die in Apotheken rezeptfrei erhältlich ist.
- Die Nebenwirkungen beinhalten bei Acetylstein unter anderem Erbrechen, Sodbrennen und Durchfall. Sollten diese Beschwerden auftreten, ist die Dosis zu reduzieren, beziehungsweise das Mittel abzusetzen, sofern keine Linderung der Nebenwirkungen eintritt.