Seit der Erfindung des Feuers sinnt die Menschheit nach Möglichkeiten, die Wärmeenergie noch effektiver zu nutzen. Die Entdeckung des Zeoliths für die Energieerzeugung stellt einen weiteren bedeutsamen Meilenstein in dieser Entwicklung dar.
Bei Zeolith handelt es sich um ein Mineral, das in zahlreichen Varianten in der Natur vorkommt, sich jedoch auch synthetisch erzeugen lässt. Nun ist es erstmals gelungen, das kristalline Alumosilikat für die Energieversorgung in Gebäuden zu nutzen. Zeolith übertrifft dabei in Sachen Energieeffizienz selbst moderne Heiztechnik und spart dadurch erhebliche Kosten ein. Der Begriff Zeolith stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt »Siedestein«. Das umweltschonende Mineral saugt wie ein Schwamm große Mengen Wasser auf. Der besondere Clou: Bei diesem Prozess setzt der Siedestein sehr viel Wärme frei.
Das Remscheider Unternehmen Vaillant, Weltmarktführer für wandhängende Heizgeräte, hat vor einigen Jahren eine spezielle Wärmepumpe entwickelt, welche sich die Vorteile des Siedesteins erstmals für die Wärmeerzeugung in Häusern zunutze machte. Die Zeolith-Gas-Wärmepumpe funktioniert wie ein übliches Gas-Brennwertgerät, dessen Herzstück jedoch ein Zeolith-Modul darstellt. Das System ist zudem mit einem Warmwasserspeicher, drei Sonnenkollektoren und einer Steuereinheit bestückt. Das Zeolith-Modul ist geschlossen. Es beinhaltet abgesehen von dem Mineral nur einen Wärmetauscher sowie Wasser. Die Sonnenkollektoren stellen die notwendige Energie zur Verfügung, um das Wasser im Zeolith-Modul zu verdampfen. Das Mineral im Innern ist trocken und nimmt das verdunstende Wasser auf. Während sich die Poren des Zeoliths um die Wassermoleküle schließen, erhitzt das Material aufgrund eines chemischen Prozesses sehr stark. Diese Wärmeenergie nutzt das Brennwertgerät zum Beheizen des Gebäudes.
Dieses Prinzip funktioniert im Übrigen auch bei kalten Außentemperaturen. Denn das Wasser verdunstet bereits bei einer Temperatur von lediglich 3 °C, da im Zeolith-Modul ein permanentes Vakuum vorhanden ist. Diese Gradzahl erreichen die Solarkollektoren problemlos selbst bei geringer Sonneneinstrahlung oder Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts.
Die Energieeinsparung, die aus diesem Verfahren resultiert, ist beträchtlich. Die Zeolith-Gas-Wärmpumpe verbraucht im direkten Vergleich mit der neuesten Generation von Brennwert-Heiztechnik etwa 35 % weniger Energie. Auch aus ökologischer Sicht macht die Verwendung der Zeolith-Technik Sinn. Denn der Kohlendioxidausschuss fällt um ein Drittel geringer aus.