Erst seit geraumer Zeit spielt die Höhe des Urangehaltes im Trinkwasser eine wesentliche Rolle. Denn Uran ist ein, in der Umwelt sehr stark vertretenes und weit verbreitetes, Schwermetall; kein Wunder, dass Spuren des Schwermetalls in vielen Lebensmitteln vorhanden sind. Der Mensch nimmt Uran etwa über das Trinkwasser auf. Dabei wird der Körper nicht durch das alphastrahlende Uran-238 belastet, sondern im Rahmen der Schwermetalltoxizität.
Im Rahmen der oralen Aufnahme setzt sich Uran in den Knochen ab. Nierenprobleme, Leber– sowie Lungenbeschwerden sind die Folge. Gefährdet sind vor allem sind Kinder sowie auch immungeschwächte Personen. Die chemotoxische Wirkung wurde jahrelang unterschätzt und daher auch nicht gründlich untersucht. Experten sind sich jedoch nicht einig. Wie giftig ist Uran tatsächlich? Die Weltgesundheitsorganisation (kurz: WHO) hat im Jahr 2004 den Leitwert angepasst. Bislang lag dieser bei 2 Mikrogramm pro Liter; nun spricht die WHO von 15 Mikrogramm pro Liter. Das Umweltbundesamt schlug jedoch einen Wert von 20 Mikrogramm pro Liter vor. Wohl auch deshalb, weil bei einem Wert von 20 Mikrogramm pro Liter nur in sehr wenigen Fällen eingegriffen werden müsste. Stichwort: Trinkwasser. Der Grenzwert der WHO würde dafür sorgen, dass Mineral- sowie Trinkwasser behandelt werden müsste; bei einem Wert von 20 Mikrogramm pro Liter würde sich der Handlungsbedarf vorwiegend auf Einzelfälle beschränken.
Kein Wunder, dass die Leitwertsetzung sowie auch die Argumentation für viel Aufsehen und Kritik gesorgt haben. Schlussendlich haben 1530 Proben durch deutsche Behörden ergeben, dass die Belastung durch Uran in sogenannten Oberflächenwässern im Schnitt bei rund 0,33 Mikrogramm pro Liter liegt. Grund dafür ist der geologische Untergrund. Die Boden- sowie Gesteinsschichten können sehr wohl aufkommende Uranverbindungen aufnehmen. Im deutschen Mineralwasser liegt die Belastung zwischen einem und vier Mikrogramm – in wenigen Fällen sogar deutlich über vier Mikrogramm pro Liter.
Seit dem November 2011 darf das deutsche Trinkwasser keinen Urangehalt von über 10 Mikrogramm pro Liter aufweisen. Dieser Urangrenzwert wurde im TrinkwV festgehalten. Jedoch schützt dieser Wert hauptsächlich Erwachsene; für Säuglinge oder auch Kleinkinder besteht sehr wohl noch eine Gefahr. Selbst schwangere Personen bzw. ungeborene Kinder zählen zu den Risikogruppen. Jedoch besagt die Min/TafelWV aus dem Jahr 2006, dass Quell- sowie Tafelwasser nur dann als Trinkwasser für Säuglinge verwendet werden dürfe, wenn der Urangehalt bei unter 2 Mikrogramm pro Liter liegt. 1113 bayerische Wasserproben haben jedoch ergeben, dass aber 20 Prozent aller Tafel- sowie Quellwässer einen Urangehalt von über 5 Mikrogramm pro Liter beinhalteten. Die Studie hat des Weiteren ergeben, dass der Grenzwert von 2 Mikrogramm pro Liter bei 57 Prozent des bayerischen Trinkwassers überschritten wurde. Somit muss man auch davon ausgehen, dass dieser Gehalt in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird.
In Deutschland werden bereits mehr als 1 Million Menschen mit Trinkwasser versorgt, das einen Urangehalt von über 10 Mikrogramm pro Liter aufweist. Bei Mineralwasser gibt es derzeit aber noch keinen gültigen Radium- oder Uran-Grenzwert. Mineralwasser fällt aber – vor allem seit Beginn der intensiven Überprüfungen – immer wieder durch seinen hohen Urangehalt auf. Somit wird es zwingend notwendig sein, auch auf dem Etikett des Mineralwassers den Urangehalt anzugeben.
Uran ist giftig. Säuglinge reagieren vor allem besonders empfindlich. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass strengere Maßnahmen getroffen werden; das Bundesinstitut für Risikobewertung (kurz: BfR) hat daher gefordert, dass das Mineralwasser gekennzeichnet werden müsste. Etwa mit dem Vermerk „Geeignet für die Herstellung von Säuglingsnahrung“. Dieses Etikett würde gleichzeitig dafür sorgen, dass der Verbraucher weiß, dass hier der Wert von 2 Mikrogramm pro Liter unterschritten werden würde. Jedoch sei das BfR auch der Ansicht, dass eine Zubereitung der Säuglingsnahrung mit Mineralwasser nur bedingt notwendig sei. Schlussendlich wäre Trinkwasser, das direkt aus der Leitung käme, die bessere Alternative. Des Weiteren muss aber auch die Vorschrift der Kennzeichnung überprüft werden. Würden die Uran- sowie Radium-Gehalte auf den Etiketten der Flaschen stehen, würde der Verbraucher in seiner Kaufentscheidung wesentlich unterstützt werden. Des Weiteren stehen sogenannte Aufbereitungstechniken zur Verfügung. Auch wenn eine technische Reduzierung des Urangehalts im Tafel- und Mineralwasser laut der Mineral- und Tafelwasserverordnung nicht erlaubt ist, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis das Gesetz novelliert wird.
Da der menschlicher Körper tagtäglich zahlreiche Giftstoffe aufnimmt, ist eine Entgiftung sehr empfehlenswert. Was versteht man aber unter Entgiftung? Mehr dazu erfahren Sie hier.
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