Wir sind alle jeden Tag einer Reihe von Umweltgiften ausgesetzt. Insbesondere unsere Kinder reagieren auf Umweltgifte sensibel. Experten aus Kanada haben jetzt eine Fünfpunktestrategie entwickelt, mit der sich die Belastung auf ein Minimum reduzieren lässt.
Es sind teilweise banale Maßnahmen, die Schutz vor einer übermäßigen Belastung mit Giften der Umwelt bieten. Sie zu publizieren war das Ziel der kanadischen Umwelt- und Gesundheitsexperten von der „Canadian Partnership for Childrens Health an Environment“. Das Ergebnis ist eine Liste mit fünf einfachen Handlungsempfehlungen, mit denen Kinder vor giftigen Substanzen in Haus und Umgebung Schutz geboten werden kann.
1. Reduzierung von Staub
Hausstaub ist die Hauptgefahr für Umweltgifte, die Kinder einatmen. Die im Staub vorhandenen Chemikalien sind häufig Ursache für Schäden im Gehirn, erläutert Bruce Lanphear, einer der Forscher an der Simon Fraser University. Deswegen ist häufiges Staubsaugen und feuchtes Wischen der Böden das A und 0, wenn es darum geht, Umweltgifte zu bekämpfen.
Solange sich das Gehirn noch in der Entwicklungsphase befindet, ist es deutlich empfänglicher für Gifte wie Blei und Quecksilber. Während ein Erwachsener nur zehn Prozent der Bleiaufnahme absorbiert, sind es bei einem Kind in etwa 50 Prozent. Und weil bei Kindern vieles direkt in den Mund gelangt, tragen sie automatisch ein viel größeres Risiko.
Dazu hatten die kanadischen Forscher im Mai entsprechende Daten publik gemacht. In kanadischen Haushalten ist eine deutlich nachweisbare Menge Blei enthalten.
2. Natürliche Reinigungsmittel verwenden
Oft sind einfache Reinigungsmittel besser als teure Produkte. Mit Backpulver lassen sich Waschbecken und Abflüsse reinigen. Essig reinigt Fenster, Oberflächen und Fußböden perfekt. Durch den Verzicht auf Lufterfrischer und die Benutzung ausschließlich parfümfreier Waschmittel haben Chemikalien, keine Chance, die bei der Herstellung parfümierter Produkte Anwendung finden. Von einigen dieser Chemikalien ist bekannt, dass sie Störungen bei der Hormonfunktion verursachen können. Auch von der Benutzung antibakterieller Seife raten die Gesundheitsexperten eindringlich ab.
3. Umsichtig renovieren
Bei Renovierungsarbeiten im Haus oder in der Wohnung sollten Schwangere und Kinder sich besser fernhalten. So sind sie vor dem dabei entstehenden Staub geschützt und müssen nicht die Dämpfe der Farben und Klebstoffe einatmen. Während der Renovierung sollten Plastikplanen zum Schutz der Haushaltsgegenstände verwendet werden. Schon während der laufenden Arbeiten und auch danach ist regelmäßig Staub zu wischen.
4. Spezielle Arten von Plastik nicht benutzen
Eltern sollten akribisch darauf achten, in welchen Behältnissen sie Lebensmittel aufbewahren und auf den Tisch bringen. Die Experten warnen grundsätzlich vor einer Verwendung von Plastikbehältnissen und Plastikfolie in der Mikrowelle. Auch dann nicht, wenn sie laut Kennzeichnung für die Mikrowelle geeignet sind. Chemikalien, die sich in dem Material befinden, können leicht sowohl in die Nahrungsmittel als auch in Getränke gelangen. Durch den Verzehr von frischen Lebensmittel oder Tiefkühlprodukten lässt sich die Aufnahme von Bisphenol A (BPA) reduzieren. BPA ist eine Chemikalie, die sich in der Verpackung vieler Lebensmittel befindet. Diese Chemikalie wird mit möglichen Gesundheitsschäden wie der Hirnentwicklung und Störungen im Hormonhaushalt in Verbindung gebracht.
Darüber hinaus warnen die Experten auch vor Plastikprodukten aus PVC. Die auch unter dem Begriff Vinyl bekannten Produkte enthalten ebenfalls giftige Chemikalien. Zwar sind die Weichmacher seit einiger Zeit offiziell in Kinderspielzeug verboten, aber es gibt viele Produkte, die nach wie vor Weichmacher enthalten wie Vorhänge für die Dusche oder Regenbekleidung.
5. Quecksilberarme Fischarten den Vorzug geben
Fisch ist gesund. Aber das im Fisch enthaltene Quecksilber kann das Gehirn der Kinder schädigen. In vielen Fischsorten ist Quecksilber enthalten. Empfohlen werden Makrelen und Heringe oder Wildlachs und Regenbogenforellen. Bei Dosenthunfisch sollten Kinder Light-Produkte genießen. Die enthalten weniger quecksilberhaltige Thunfischarten.