Ein hoher Cholesterinwert ist schlecht für das Herz- und Gefäßsystem! Wie wirken sich aber Nahrungsmittel auf die Cholesterinwerte und damit auf den allgemeinen Gesundheitszustand aus?
Cholesterin – für alle Lebewesen unverzichtbar
Cholesterin ist ein Naturprodukt, welches für alle Tiere und uns Menschen zum Überleben notwendig ist. Dieses Cholesterin wird über die Nahrung aufgenommen und darüber hinaus auch vom Körper selbst gebildet. Das Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in Wasser unlöslich ist und welche im Körper sowohl für den Aufbau der Zellmembranen, Proteinen und Gallensäuren als auch für die Produktion von diversen Stoffen im Körper wie Beispiel Kortisol oder Sexualhormone verantwortlich ist.
Auswirkungen von zu viel Cholesterin im Blut
Im Normalfall reguliert der menschliche Körper den Bedarf an Cholesterin von selbst: Wird zu viel Cholesterin über die Nahrung aufgenommen, wird die Bildung von Cholesterin im Körper eingeschränkt. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe: Nimmt man zu wenig Cholesterin mit der Nahrung auf, bildet der Körper mehr dieses wichtigen Stoffes selbst. Ist der Fettstoffwechsel im Körper allerdings gestört, kann der Körper seinen Cholesterinhaushalt nicht mehr selbst regulieren und es kann zu einer dauerhaften Erhöhung des Cholesterins im Körper kommen. Ziel ist es dann, den Cholesterinspiegel wieder zu senken, denn ein erhöhter Cholesterinspiegel, medizinisch auch als Hypercholesterinämie bezeichnet, gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Gefäßverkalkung. Aus dieser wiederum ergeben sich zahlreiche Folgeerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit oder der Herzinfarkt.
Welcher Cholesterinwert ist normal, welcher schädlich?
Selbst wenn der Cholesterinspiegel nur wenig erhöht ist, sollte man sich unbedingt die Verteilung der unterschiedlichen Cholesterinanteile, von LDL- und HDL-Cholesterin, anschauen, um das Risiko für die Gesundheit einschätzen zu können. Folgende Cholesterinwerte gelten als normal (vorausgesetzt, es liegen keine weiteren Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung vor): Das Gesamtcholesterin sollte unter 200 mg/dl und das krankmachende LDL-Cholesterin unter 160 mg/dl liegen. Das schützende HDL-Cholesterin sollte beim Mann mindestens 40 mg/dl und bei Frauen mindestens 45 mg/dl betragen. Sind weitere Risikofaktoren vorhanden, sollten die Werte des LDL-Cholesterin noch geringer ausfallen. Bei Patienten mit Diabetes vom Typ 2 und auch nach einem Herzinfarkt sollte das LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl liegen.
Nun gibt es Kritiker, die behaupten, dass diese oben genannten Werte zu niedrig angesetzt sind. Dem kann eindeutig widersprochen werden, wenn man sich Studien an Naturvölkern ansieht. Wer einen Gesamtcholesterinwert von etwa 100 und LDL-Cholesterinwerten um 60 mg/dl hat, hat ein deutlich geringeres Risiko, an Herzkreislaufbeschwerden zu erkranken.
Einem zu hohen Cholesterinwert vorbeugen – unerlässlich für eine lange Gesundheit
Wie kann man Cholesterin senken? Zwar wird der Cholesterinspiegel größtenteils genetisch bestimmt, doch kann man diesen dennoch positiv beeinflussen. Insbesondere der eigene Lebensstil kann sehr starken Einfluss auf die Höhe des Cholesterinwertes nehmen. Der einflussreichste Faktor für hohes LDL-Cholesterin ist eine zu fettreiche Ernährung mit einem enorm hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Auch der Ballaststoffanteil der Nahrung kann unseren Cholesterinwert durchaus negativ beeinflussen. Zudem hindern Ballaststoffe die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung und behindern ebenso die Abgabe des Cholesterins in den körpereigenen Kreislauf zwischen Darm und Leber.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist zudem die körperliche Bewegung. Ein Mangel an Bewegung bewirkt eine Gewichtszunahme und eine Erhöhung der Fettmasse. Dies wiederum führt in Kombination mit einer verringerten Muskulatur zu einer verminderten Aktivität der Fetttransporter (Lipoproteine). Dies wiederum führt dazu, dass die LDL-Partikel länger im Blut bleiben und cholesterinreicher werden – ein Risikofaktor besonders für die gefürchtete Arteriosklerose.
Einige Experten wiederum behaupten, dass der Cholesterinwert gar nicht so sehr durch die Nahrung beeinflusst wird. Dies wiederum ist zweifelsfrei zu widerlegen, denn zwar wird die Bedeutung des Nahrungscholesterins als Faktor für ein erhöhtes Cholesterin grundsätzlich deutlich überschätzt und das geliebte Frühstücksei zu Unrecht verboten. Studien hingegen belegen eindeutig, dass die Fette in den Speisen ein deutlich wichtigerer Faktor für die Höhe des Blutcholesterinspiegels als die mit der Nahrung aufgenommene Menge an Cholesterin sind. Eine umfassende Umstellung der Ernährung beziehungsweise eine strenge Diät ist demnach bei den meisten Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel ausreichend.
Ein großer Verdienst kommt dabei der Arbeitsgruppe von Professor Jenkins zu; diese konnte beweisen, dass mit Hilfe der sogenannten Portfolio-Diät eine deutliche Senkung des Cholesterinwertes erzielt werden kann. Bei dieser Diät werden bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe bzw. Lebensmittel gezielt miteinander kombiniert und dem Körper vermehrt zugeführt. Bei einer gleichzeitigen fett- und cholesterinreduzierten Ernährung, konnte der LDL-Cholesterinspiegel um bis zu 35 Prozent gesenkt werden – solche Werte waren bislang nur mit Medikamenten und unter strenger ärztlicher Aufsicht möglich.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel
Die Portfolio-Diät empfiehlt folgende Nahrungsmittel: Pflanzliche Sterine, Sojaprotein, Ballaststoffe und Mandeln; gerne in Ergänzung mit weiteren Nusssorten wie Pistazie, Wal-, Macadamia- und Haselnuss. Ebenso können Kakao und dunkle Schokolade eine Senkung des LDL-Cholesterins bewirken. Da es im Alltag oft schwierig ist, diese Nahrungsmittel gezielt und in ausreichender Menge zu sich zu nehmen, kann man durchaus auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Wichtig ist es hier darauf zu achten, dass die wichtigsten Bestandteile der Portfolio-Diät, genau genommen Pflanzensterine und Ballaststoffe wie beispielsweise Beta-Glucane, zu sich genommen werden.