All jene, die auf gesunde Ernährung achten, stolpern irgendwann einmal über die Sache mit dem Salz. Immer wieder werden neue Studien präsentiert, welche nicht nur für Verunsicherung sorgen, sondern sich auch gleichzeitig widersprechen. Immer wieder streiten sich Experten darüber, wie viel Salz nun tatsächlich für den Körper gesund oder ideal sei. Fakt ist, dass – auch wenn es unterschiedliche Meinungen gibt – Menschen, die häufig Fertigprodukte essen, zu viel Salz konsumieren.
Die Menge von sechs Gramm sollte nicht überschritten werden
Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Weltgesundheitsorganisation“ (kurz: „WHO“) haben eine Empfehlung veröffentlicht, bei welcher nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz pro Tag konsumiert werden sollte. Diese Menge entspricht einem Teelöffel. Wird die Menge an Salz – über einen längeren Zeitraum – überschritten, steigt automatisch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer auf eine gesunde Ernährung achtet, sollte aber nicht nur auf die Obergrenze, sondern mitunter auch auf die Untergrenze achten. Menschen sollten daher – mindestens – 1,4 Gramm Salz (pro Tag) zu sich nehmen. Ist das nicht der Fall, können etwaige Austrocknungserscheinungen sowie auch Verwirrtheit auftreten. Jene Folgen bestätigte etwa Dr. Diana Rubin, welche am „Bundesinstitut für Risikobewertung“ (kurz: „BfR“) tätig ist.
Das Rechenbeispiel
Ein kleines Rechenbeispiel zeigt jedoch deutlich, dass die maximale Menge an Salz sehr leicht überschritten wird. Wer am Morgen etwa ein Wurst- oder auch Käsebrot isst, hat bereits eine Salzmenge von rund 2,5 Gramm konsumiert. Chili zu Mittag bedeutet weitere 4,6 Gramm Salz. Und wer am Abend nur eine leichte Portion möchte und sich für eine asiatische Nudelsuppe entscheidet, hat mit dieser Mahlzeit ebenfalls 3,6 Gramm Salz zu sich genommen. Zusammengerechnet ergibt sich daraus eine Salzmenge von 10,7 Gramm.
Nicht alle Studien warnen vor dem übermäßigen Salzkonsum
Während die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „WHO“ vor einem übermäßigen Salzkonsum warnen, geht die Studie der kanadischen „McMaster University“ aus Ontario andere Wege. In jener Studie ist zwar ebenfalls die Rede von einer Höchstgrenze, diese liegt jedoch bei 10 Gramm pro Tag. Die Untergrenze liegt zwischen 4 und 5 Gramm. Im Rahmen der Studie wurden 29.000 Probanden untersucht. Doch dieses Ergebnis sei kein Anlass für Dr. Rubin, dass sie nun ihre Erkenntnisse überdenkt. Im Gegenteil: Rubin prangert mehr die Methoden der Studie an und erklärte die Vorgehensweise als nicht repräsentiv und fragwürdig, sodass keine Rede von einer korrekt durchgeführten Studie sein könne.
Salz lässt den Blutdruck steigen
Am Institut für Pharmakologie der Universität Heidelberg haben Wissenschaftler etwa herausgefunden, dass ein sehr hoher Salzgehalt für einen Blutdruckanstieg verantwortlich ist. Somit würden Gefäßkrankheiten, Schlaganfälle oder auch Herzinfarkte begünstigt werden. Doch warum sorgt der erhöhte Salzgehalt für einen Anstieg des Blutdrucks? Salz begünstigt die Bildung von Botenstoffen in den Blutgefäßen und der Muskulatur, welche in weiterer Folge die Muskelzellen zur Kontraktion bringen. Auf Grund des erhöhten Widerstands in den Gefäßen steigt automatisch der Blutdruck. Eine Salzreduktion wird sich – umgekehrt – natürlich positiv auf den Blutdruck aus. Im Rahmen einer Studie wurde der Salzkonsum zwischen 8 und 12 Gramm dahingehend reduziert, dass nur noch 5 bis 6 Gramm konsumiert werden. Das Ergebnis: Der Blutdruck ging deutlich reduziert. Aus diesem Grund sollten Personen, welche unter einem hohen Blutdruck leiden, auf eine salzreduzierte Kost achten. Das bedeutet, dass etwa Fertigprodukte vermieden werden müssen.
Fast alle Fertigprodukte enthalten viel zu viel Salz
Auch wenn viele Studien unterschiedlich sind und sich teilweise widersprechen, sind sich die Wissenschaftler aber in einem Punkt einig: Fertigprodukte enthalten deutlich zu viel Salz. In einer Fertigpizza sind etwa 7,5 Gramm Salz enthalten; weitaus mehr als die empfohlene Tagesmenge. In Finnland und Frankreich wurde bereits auf diese „Überdosierung“ in Fertigprodukten geachtet; hier wurden bereits deutliche Reduzierungen in den Fertigprodukten vorgenommen. Statt Salz wird etwa Kalium verwendet. Hierzulande gibt es noch keine gesetzlichen Regelungen für einen Höchstwert in Lebensmitteln. Nur wenn der Mensch frisch kocht und sich bewusst ernährt, kann er eine Überdosierung verhindern. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass im Vorfeld darauf geachtet wird, welche Stoffe in den Lebensmitteln enthalten sind. Nur so behält man den Überblick, wie viel Salz – pro Tag – konsumiert wird.