Weil grosse Mengen Hofdünger auf die Felder gebracht wurden, sind manche Standorte jetzt stark durch Zink und Kupfer belastet.
Dass das Kulturland unter Druck steht, weil die Zersiedelung immer weiter fortschreitet, wissen wir. Aber es gibt weitere Bedrohungen für die Fruchtbarkeit des Bodens im Kulturland. Die Belastung des Bodens durch Schwermetalle, Erosion, schlechte Humusbilanz und Bodenverdichtung führen letztlich zur Verringerung der Fruchtbarkeit der Böden. Schwermetalle gelangen durch die Verwendung von Zusatzstoffen beim Futter und durch die vermehrte Anwendung von Pestiziden im Rahmen der Schädlingsbekämpfung in den Boden. Zwar konnte in den letzten 20 Jahren ein Fortschritt erzielt werden, weil der Blei- und Quecksilbergehalt in den oberen Bodenschichten rückläufig ist. Aber, wie aus dem Agrarbericht des Direktors des Bundesamts für Landwirtschaft hervorgeht, ist sowohl bei Zink als auch beim Kupfergehalt heute mancherorts eine deutliche Zunahme zu verzeichnen.
Insbesondere dort, wo eine intensive Nutzung des Graslands erfolgt, ist eine höhere Belastung mit Schwermetallen nachweisbar. Im aktuellen Agrarbericht heißt es dazu, dass an den betroffenen Parzellen jede Menge Hofdünger ausgebracht wurde. Über den Dünger kommen die Schadstoffe immer wieder in den Boden. Darüber hinaus ist bei Ackerbaubetrieben, in denen keine Tierhaltung oder Tierhaltung nur in geringem Umgang vorhanden ist, eine Tendenz zum Humusabbau festzustellen. Langfristig kann das die Bodenfruchtbarkeit deutlich senken.
Phosphoranreicherung des Bodens – ein ungelöstes Problem
Die Böden in der Schweiz sind zum grossen Teil sehr stark mit Phosphor angereichert, weil über viele Jahre eine entsprechende Düngung erfolgte. Zwar sind, wie aus der Grafik zu ersehen ist, die Überschüsse an Phosphor gesunken, aber erkennbar ist auch, dass die Abnahme auf hohem Level stagniert. Es ist davon auszugehen, dass das mit der weiteren Zunahme an Importfuttermitteln zu tun hat. Es zeigt sich, dass die Reduzierung der Anreicherung des Bodens mit Phosphor nicht weiter voranzubringen ist. Die neue Agrarpolitik setzt hingegen alles daran, dass die Effizienz des Phosphors auf 68 Prozent steigt. Dabei soll der Phosphorüberschuss von aktuell 5900 auf 4000 Tonnen reduziert werden. Um die Situation zu verbessern, wird mit Hochdruck geforscht. Ziel ist: Nur so viel Phosphor in der Landwirtschaft einzusetzen, die effektiv gebraucht wird.
Die Naturschutzorganisation Pro Natura sieht als Ursache für die Umweltbelastung die intensive Landwirtschaft. Bereits seit über 30 Jahren erfolgt für viel Geld eine künstliche Beatmung des Baldegger- und Sempachersees. Ein Grund dafür sind zu viele Schweine, die zu viel Gülle produzieren. Der Überschuss an Nährstoffen geht erst in den Boden, dann in die Bäche und später in die Seen. Allerdings veröffentlicht der aktuelle Agrarbericht Zahlen, dass die Einträge von Phosphor in die Seen und deren Gehalt an Phosphor seit 40 Jahren rückläufig sind.
Pro Natura kritisiert ebenfalls den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Der Agrarbericht veröffentlicht, dass allein 2013 mehr als 2000 Tonnen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kamen. Das Problem ist erkannt.